Thema und Entstehung meines Romans (2003)
Meine Abschlussarbeit ist das Verfassen eines Romanes.
Das Hauptthema meines Romans ist das Beschreiben der Unsinnigkeit und der Brutalität des Krieges.
Ich habe die Erzählform des Fantasy gewählt, weil mir zum einen umfangreiche Recherchen erspart blieben und zum anderen, weil ich selber viel mit dem Fantasy Genre zu tun habe. So habe ich mich zum Beispiell mit dem Rollenspiel „Das schwarze Auge“ beschäftigt und selbst einige Abenteuer entworfen und dabei entdeckt, dass mir dieses Ausarbeiten von Fantasy-Geschichten großen Spaß macht.

Mikun, die Hauptfigur, ändert seine Meinung zum Krieg im Laufe des Romans. Anfangs möchte er Abenteuer erleben und geht zur Armee. Doch er merkt schnell, wie grausam der Krieg ist, und versucht im Laufe des Romans eine Möglichkeit zu finden, den Krieg zu beenden.
Ich habe vor dem Verfassen dieses Romans wenig Erfahrung mit dem kreativen Schreiben gehabt. Vor meinem Roman habe ich lediglich vor drei Jahren eine Kurzgeschichte in meiner zweiten Muttersprache, Finnisch, für ein Preisausschreiben angefertigt (und einen Aufenthalt in einem finnischen Ferienlager gewonnen). Das Schreiben von kreativen Aufsätzen hat mir aber in der Schule schon immer Spaß gemacht.
Als ich anfing, mir Gedanken darüber zu machen, was ich als Abschlussarbeit machen könnte, kam mir schnell der Gedanke, ein Buch zu schreiben. Ich hatte diese Überlegungen genau vor und während der Zeit des Irakkrieges. In dieser Zeit beschäftigte ich mich viel mit dem Thema Krieg, und vor allem mit seinen Folgen. Ich entschloss mich, ein Buch zu schreiben und irgendwie diese Thematik mit einzubringen. Ich war erzürnt über das Entstehen des Irakkrieges, der meiner Meinung nach vermeidbar gewesen wäre.
Die Idee zu meinem Roman entstand zwar aus dem Irakkrieg hat aber nichts mit diesem, oder einem anderen realen Krieg zu tun. Ich wollte in meinem Roman lediglich die Grausamkeit des Krieges an sich darstellen.

Diese Überlegungen zum Thema des Buches habe ich von Anfang an beibehalten und sie, meiner Meinung nach, auch umsetzen können.

Zum Roman
Die Konzeption der Handlung und der Figuren ist spontan aus meiner Fantasie entstanden. Vor den Sommerferien habe ich mir ein Konzept ausgedacht, in dem ich die Handlung des Romans in einem kurzen Text grob umriss. Dieses erste Konzept habe ich dann auch umgesetzt, wobei ich natürlich an einigen Stellen Änderungen vornahm.

Zusammenfassung der Geschichte
In meinem Roman geht es um einen jungen Mann, Mikun, dem es zu Hause langweilig wird. Mit 17 Jahren verlässt er zusammen mit seinem Freund Karuun und anderen Freiwilligen seine kleine heimatliche Insel und segelt nach Farrham, um sich in der Großstadt Sicas bei der Armee als Freiwilliger zu melden.
Nach einer harten Ausbildungszeit, in welcher er den Umgang mit Waffen, und die Truppenbewegungen erlernt, muss er das erste Mal an einer Schlacht gegen das Nachbarland Nemedien teilnehmen. Er tötet einen Feind, wird dann aber verletzt. Als er aufwacht, hat er Gewissensbisse und fragt sich zu ersten Mal, ob er das Richtige tut.
Kurz nachdem er wieder genesen ist, muss er zum zweiten Mal kämpfen. Wieder wird er verletzt und muss mit ansehen, wie seine Kameraden gegen den Feind verlieren. Er rettet sich vor der Gefangenschaft, indem er sich eine feindliche Uniform überzieht. Er fällt auf dem Schlachtfeld in Ohnmacht, wacht in einem Lazarett der vermeintlichen Feinde auf und täuscht einen Gedächtnisverlust vor. Dort entdeckt er, dass alles, was ihm über seine Feinde gesagt wurde, gelogen ist und sie überhaupt nicht die blutrünstigen Barbaren sind, für die er sie gehalten hat. In dem Lazarett wird er von einer Krankenschwester versorgt, in die er sich sofort verliebt.
Er bekommt durch die Verletzung, die er erlitten hat, Fieber und verrät sich, indem er in seinen Fieberträumen über seine Vergangenheit spricht.
Nachdem er genesen ist, bietet ihm ein General der nemedischen Armee an, bei ihnen einzutreten. Mikun hat nämlich in seinen Fieberträumen nicht nur verraten, dass er früher in der Farrhamer Armee gedient hatte sondern auch, dass er fürchterlich darunter leidet einer ungerechten Sache gedient zu haben.
Er nimmt das Angebot des Generals freudig an und verrät ihm einige Details über die Farrhamer Armee. Nachdem er wieder vollständig gesundet ist, kommt er mit Nadeeka, der Krankenschwester zusammen.
Schon bald nach dem Eintritt in die nemedische Armee, muss er seine Treue unter Beweis stellen. Er muss bei einem Kampf gegen seine ehemalige Armee teilnehmen, bei dem fast das ganze Lager der Nemedier getötet wird. Die Nemedier gewinnen jedoch knapp die Schlacht, und unter den Gefangenen findet er seinen Freund Karuun. Zusammen mit den wenigen Überlebenden, unter denen auch Nadeeka ist, flieht er in die nächste nemedische Stadt. Von dort führt die Reise der Gruppe weiter in die Hauptstadt Nemediens, wo ihm Lesen und Schreiben beigebracht wird. Er soll zusammen mit Karuun und Firun (ebenfalls jemand, der ganz am Anfang zusammen mit Mikun von ihrer gemeinsamen Heimatinsel nach Sicas gefahren war) nach Sicas reisen und dort im Palast spionieren.
Inzwischen hat Mikun große Zweifel am Sinn des Krieges, und sucht nach Möglichkeiten ihn zu verhindern.
Der Auftrag scheitert aber schon in seinen Anfängen, da Firun sie an die Stadtwache von Sicas verrät. Nur mit der Hilfe des Thronerben des Königs von Farrham gelingt Mikun und Karuun die Flucht zurück nach Nemedien. Sie führen einen wichtigen Brief an die Königin Nemediens mit sich, in welchem der Thronerbe ihr ein Bündnis gegen den Tyrann Farrhams vorschlägt. Nach einer schwierigen Flucht, kann Mikun mit letzter Kraft den Brief abliefern.
Die Königin Nemediens ist bereit, auf das Angebot des Thronerben der Farrhamer Krone einzugehen. Der Plan sieht vor, dass sich die Königin in den feindlichen Palast schleichen muss. In dem Palast soll der Farrhamer König dann von einigen ausgewählten Söldnern überwältigt werden. Anschließend soll das Volk Farrhams über den König urteilen.
Der Plan gelingt. Doch in dem Moment, in dem die nemedische Königin das Ende des Krieges verkündet, versucht der hinterhältige König sie zu erdolchen. Mikun kann ihn zwar daran hindern, indem er ihn mit seinem Schwert erschlägt, doch in diesem Moment wird Mikun klar, dass er nie wieder einen Menschen töten möchte.
Der Farrhamer König ist zwar besiegt, doch seine Truppen ziehen noch marodierend durchs Land. Mikun hilft den Befreiungstruppen, indem er mit den überbliebenen Truppen verhandelt und sie oft zur Aufgabe bewegen kann. Er bietet allen Straffreiheit und eine Arbeit an.
Nach dem Ende des Krieges zieht er mit Nadeeka zu seiner Heimatinsel und erhält dort den Verwaltersitz der Insel. Erfolgreich kultiviert er das Land und füllt die Staatskassen.
Ganz zum Schluss wird deutlich, dass ihn seine Vergangenheit aber doch wieder einholt, denn er ist gerade im Begriff, wieder eine Reise in ein Kriegsgebiet zu unternehmen. Allerdings nicht um zu kämpfen, sondern um einen Krieg zu beenden, indem er die Unterhändlerrolle zwischen den Kriegsgegnern einnimmt.
Charakterisierung von Mikun

Mikun ist ein aufgeschlossener und ehrlicher Mensch. Er grenzt sich durch seine Eigenschaften von den meisten Menschen aus meinem Roman ab. Er ist etwas leichtgläubig und leicht beeinflussbar. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt er sich zu einer charakterstarken Persönlichkeit, die entschieden gegen den Krieg kämpft. Er hat eine hohe Auffassungsgabe.

 

Schreibprozess
Das Schreiben der Geschichte war eigentlich relativ einfach für mich. Ich habe mich an meinen Computer gesetzt und ohne viel Nachdenken angefangen zu schreiben. Im Kopf habe ich mir vorher kurz die weitere Handlung vor Augen gehalten und dann die einzelnen Szenen ihrer Reihenfolge nach niedergeschrieben.
Ich benutzte den Ich-Erzähler, weil mich diese Erzähl-Perspektive sehr fasziniert. Ich habe relativ spät angefangen mit dem Niederschreiben des Romans, aber nachdem ich einmal in einen gewissen Rhythmus hineingekommen war, schrieb ich den Verlauf der Geschichte dann konzentriert durch, wobei ich eigentlich fast täglich daran arbeitete. Manchmal versank ich so in meiner Arbeit, dass ich stundenlang schrieb, ohne zu merken wie die Zeit verging. Ich fühlte mich so richtig in die Geschichte hinein und vergaß alles um mich herum.
Am meisten Schwierigkeiten bereitete es mir die Namen zu erfinden. Ich muss leider dazu sagen, dass ich manchmal das Gefühl habe, immer noch nicht die idealen Namen gefunden zu haben.
An einzelnen Szenen habe ich auch sehr lange gesessen. Insbesondere die Kampfszenen haben mich viel Zeit gekostet, da ich viel wert auf sie lege. Das Thema des Romans ist die Grausamkeit des Krieges, und genau das lässt sich besonders gut in diesen Szenen ausdrücken.
An vielen Textstellen hatte ich auch den Eindruck, dass diese nicht ganz stimmig waren. Manchmal konnte ich sie so verändern, dass sie mir wieder gefielen. Aber einige Male habe ich es nicht geschafft, eine mich selbst überzeugende Formulierung zu finden.
Als ich mit dem Verfassen meines Romanes fertig war, kürzte ich an vielen Stellen die Handlung wieder, weil mir aufgefallen war, dass diese Stellen entweder überflüssig, oder zu genau beschrieben waren. So hatte ich z.B. die Stelle, an der Mikun mit Hilfe einer toten Ratte versucht Fische zu fangen viel zu umfangreich beschrieben, wie er die Ratte erlegte und die Fische fing. Diese Stelle habe überarbeitet und sie etwas zusammengefasst. Des weiteren habe ich fast als letzten Arbeitsschritt an dem Text viele Stellen gestrafft, die in ähnlicher Weise zu genau beschrieben waren, oder nichts mit der Haupthandlung zu tun hatten.

Beim formatieren, korrekturlesen etc., was sehr viel Zeit und Arbeitsaufwand gekostet hat, hat mir mein Vater sehr geholfen. Ich möchte mich dafür an dieser Stelle nochmals für diese Unterstützung bedanken.
Außerdem gilt mein Dank noch Elvira Gammler, die das Buch gebunden hat, meiner Mutter und Alice Sarosi-Schönmetz, die beide für mich Korrektur lasen und mir Anregungen gaben.
Persönliche Bewertung
Ich selbst habe den Eindruck, einen lesbaren Roman verfasst zu haben. Er ist meiner Meinung nach unterhaltend, hat aber trotzdem eine ernste Aussage. Das war genau das, was ich tun wollte.

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