So, hallo zusammen
Endlich schaffe ich es mal mich hinzusetzen und eine ausführliche Mail zu schreiben. Ich warne nur schon mal vor. Die Mail hier wird richtig lang, also fangt garnicht erst an zu lesen, wenn ihr nicht grad Zeit und Muße habt! ;-)
Hier bin ich also. In Peterborough New Hampshire. Mittlerweile ist die dritte Woche angebrochen und ich denke, dass ich mich inzwischen ganz gut eingelebt habe.
Ich kam hier also in der Tobias Community am Freitag den 14. Okt. an und wurde von heftigstem Regen begrüsst. Es war nass und kalt und ich war völlig durch den Wind, wie man so schön sagt. Ich hatte durch die Zeitumstellung meinen längsten Tag meines Lebens hinter mir und war durch den Jetlag und den langen Flug ziemlich durcheinander. Ich wurde aber sehr freundlich und herrzlich von den anderen Volunteers, den anwesenden Co-Workern (feste Angestellte) und den Residents aufgenommen. Man zeigte mir mein Zimmer für das nächste Jahr, welches in einem Haus schräg gegenüber zur Tobias Community liegt und gerade eben erst fertig gestellt wurde. Ich bin sozusagen der erste Bewohner in diesem Zimmer. Nach dem ich meine Sachen verstaut hatte hastete ich durch den Regen zurück zu dem Tobias Haus (Das Haus in dem ich wohne heisst Orion) und setzte mich noch zu den anderen Volunteren. Wir hatten nämlich Besuch von einigen anderen Freiwilligen hier aus der Gegend (Ich habe bis heute noch nicht so ganz den Überblick, wieviele Communities sich hier in der Gegend befinden und wie viele Freillige noch in der nähe sind. Ich würde schätzen, dass es so um die 20 Freiwillige sind...). Die Stimmung hier ist zusammengefasst sehr locker und herzlich. Sowohl unter den Volunteers als auch unter den Mitarbeitern. In der ersten Woche, wurde ich eingeführt und mir wurde ein wenig die Gegend gezeigt. Leider war das Wetter in letzter Zeit nicht so besonders, wesshalb der "Indian Summer" wohl sprichwörtlich ins Wasser gefallen ist.
Ab der zweiten Woche hab ich einen richtigen Arbeitsplan bekommen und wurde sofort in die täglich Arbeit miteinbezogen.
Meine Hauptaufgabe liegt in der Betreung von zwei älteren Herren namens Tommy und John die Epileptische Anfälle haben. Beide benötigen Hilfe im täglichen Leben. John ist zwar mehr oder weniger unabhängig, aber es muss sich trotzdem jederzeit jmd hinter ihm aufhalten um ihn im Falle eines Anfalles stützen zu können. Er hat sich bei solchen Anfällen schon schwer verletzt, wesshalb er auch tagsüber einen Helm und einen Armschoner trägt. Ausserdem sind sämtliche kantigen Stellen in seinem Zimmer mit Schaumstoff "entschärft". John liest täglich den "Boston Globe" und Romane. Er mag Puzzles, ist leidenschaftlicher "Boston Red Socks" Fan und erzählt gerne, wenn man ihn nach etwas fragt. Meistens landet er dann in irgendeiner Form bei seinem Grossvater und Traditionen... Er hat trotz seiner Behinderung einen High School Abschluss absolviert, was ich ganz besonders bemerkenswert finde. Er tront tagsüber in seinem Sessel im Geminschaftsraum und ist so etwas wie das stille Oberhaupt der Residents).
Tommy ist wesentlich unselbstständiger in seiner Bewegungsfreiheit. Er muss zum Beispiel beim laufen gestützt werden. Ausserdem kann er nicht selbst auf die Toilette gehen und man muss ihn Duschen etc. Er legt grossen Wert darauf in der dritten Person angesprochen zu werden. Ausserdem gibt es einige Bezeichnungen, die er nicht akzeptiert. Sagt man z.B. "can he eat please!", so antwortet er immer "not eat, only chewing".
Das selbe gilt beim zähneputzen ("He can´t open his mouth, only his lips"). Ansonsten ist Tommy sehr genügsam und bedankt sich rühren bei einem, wenn man ihm bei irgendetwas geholfen hat. Zwar sitzt er viel herum ohne etwas zu sagen und macht einen abwesenden Eindruck, überrascht einen dann aber mit plötzlichen Kommentaren oder lachern, mit denen er zum Ausdruck bringt, dass er sehr viel mehr von dem Geschehen um ihn herum mitbekommt, als es im ersten Moment den Eindruck macht.
Die Hauptaufgabe besteht darin die beiden "Boys" (sie wollen selbst so bezeichnet werden) morgens aus dem Bett zu holen und sie am Abend wieder Bettfertig zu machen. Ausserdem sollten sie so wenig wie möglich untätig herumsitzen, was bedeutet, dass man sich mit ihnen unterhält, oder sie animert etwas zu tun. Das können z.B. Puzzles oder Spiele sein).
Tommy müssen die Zähne geputzt werden und er muss gewaschen und umgezogen werden, was sich im ersten Moment vielleicht befremdlich anhören mag, im Endeffekt aber längst nicht so schlimm ist. Ich bin über mich selbst erstaunt, wie leicht mir diese Aufgaben fallen. Die Jungs brauchen halt die Unterstützung, also geb ich sie ihnen.
Bei John muss man eigentlich nur darauf achten, dass er sich ordentlich wäscht etc.

Dienstag und Donnerstag sind meine "Offtage". Ansonsten hab ich am Montag und am Freitag jeweils einen Mammuttag zu bewältigen (ca. 12 std "On-Zeit). Ansonsten hab ich Mittwoch, Samsat und Sonntag jeweils den halben Tag zu arbeiten. Insgesamt komme ich dann auf 45 std. die Woche.
"On" sein bedeutet nicht nur auf Tommy und John achtzugeben, sondern auch bei den anderen Residents aufmerksam zu sein. Eine Co-Workerin hat mir gestern gesagt, dass die Frauen hier den meisten "Ärger" machen, was ich eigentlich nur bestätigen kann.
Margo hatte bei ihrer Geburt einen Sauerstoffmangel, was dazu geführt hat, dass sie über die Verhaltensweisen eines dreijährigen Kindes nicht hinausgekommen ist. Entsprechend mühsam kann der Umgang mit ihr sein... Andereseits ist sie egal was passiert immer glücklich.Ihr lieblingssatz ist "me are happy!!!" Sie zeichnet begeistert Kürbisse oder so ähnlich und wenn man nich aufpasst, verbraucht sie einen ganzen Schreibblock in einer halben std.
Shirley ist hysterisch veranlagt und ist seit ihrer Kindheit traumatisiert (Sie wurde wahrscheinlich eingesperrt...). Sie erleidet stündlich Stimmungsschwankungen und behauptet innere Stimmen mal vom Teufel oder Gott zu hören. Es ist sehr schwer zu unterscheiden, ob sie gerade wirklich Angstzustände erleidet, oder sie nur vorgibt um in den Mittelpunkt der Community zu gelangen. (Die Mitarbeiter nennen das die "Shirley Show"). Eigentlich ist es sehr einfach, sie zu beruhigen, aber es kann halt schon sehr antrengend sein, wenn sie stündlich angerannt kommt "I need to talk with you right now!!!!!!". Man hat uns davor gewarnt zusehr auf sie einzugehen, da sie sich sehr schnell auf jmd fixiert und dann extrem ausser Rand und Band gerät, wenn dieser dann mal abblockt.
Denise ist Epileptikern und trotz ihres aufbrausenden Temperaments eine sehr liebenswürdige Person. Sie hat eine sehr laute Stimme und einen naja sagen wir fülligen Körper und ihre nett gemeinten Kommentare kommen einem mitunter sehr bärbeißig vor. Ausserdem macht sie durch ihren Icehockey Schutzhelm einen beängstigenden Eindruck. Trotzdem kann sie keiner Flieg was zu leide tun und erhebt meist nur ihre Stimme. Aber wehe, sie wird richtig sauer. Erst letztens hat sie einen Cassettenrecorder durchs Zimmer geworfen...
Dann wäre da noch Katie. Sie ist ebenfalls Epileptikerin und ganz neu in der Community. Sie ist mitunter sehr lebhaft und mir fällt es ein wenig schwer auf sie einzugehen. Ich kann noch nicht genau abschätzen, wovon sie sauer wird. Manchmal steht sie einfach auf und hat sozusagen einen Austicker. Sie entwickelt eine unglaublich Kraft dabei und fängt an zu kratzen und zu brüllen. Sie ist hier die jüngste (Anfang 20). Vielleicht hängt ihr Verhalten mit ihrem alter zusammen. John ist 62 und Tommy 48. Margo ist 40 und Shirley ebenfalls 48. Denise ist 49.

Bisher macht mir hier das leben und arbeiten großen Spass! Wir sind hier glaube ich sowas wie der inofizielle Treff der Volunteere aus der Gegend. Jedenfalls haben wir hier öfters besuch. Dabei ist es etwas unpraktisch, dass ich Abends nochmal über die Strasse muss. Unser Gemeinschaftsraum ist im Tobias Haus, während mein Zimmer in Orian ist. Erstens ist das Wetter in letzter Zeit (mit Ausnahme der letzten drei Tage an denen es sehr sonnig und warm war) ziemlich kalt und regnerisch. Zweitens haben mich jetzt mehrfach Leute vor Bären gewarnt und ich vergesse täglich meine Taschenlampe. Ich komme mir zwar etwas komisch vor aber ich gehe eigentlich nur noch Laut pfeifend und Füße scharrend durch die Dunkelheit um die eventuellen Bären zu verscheuchen. Es gab hier wohl in den letzten Jahren einige Zwischenfälle mit Bärenangriffen. Wenn ich schonmal beim Tierreich angekommen bin. Hier wuseln die seltsamsten Tiere herum, die ich zum Teil überhaupt nicht kenne. Wunderschöne Vögel, bizarre Eichhörnchen und Chipmunks. Ausserdem noch wilde Turkeys und nachts kann man schonmal Kojoten heulen hören. Wenn der Himmel nachts Wolkenlos ist, hat man einen unvergleichlichen Blick auf die Sterne! Vorgestern war ich auf einem Berg hier in der nähe und hatte einen fantastischen Rundblick auf die Gegend. Er hat sich zwar bisher dort nur neagtiv über mich geäussert und macht einen etwas verschlossenen Eindruck mir gegenüber, aber das wird sich schon geben. Die anderen Volunteere sind echt super nett. Sie heißen Katrin, Andrej und Cornelius.

Zusammengefasst kann man sagen, dass es mir hier sehr gut geht.

 

29.11.05

Ja richtig. Ich war letzte Woche am Big Apple! Das ist ja sowas von der Hammer!

Da unten in den Strassenschluchten herrscht auch tagsüber diesige Dunkelheit, weil die Hochhauser das Licht abschirmen. Tagsüber finde ich New York eigentlich unheimlich. Aber nachts fand ich die Stadt unbeschreiblich schön! Ich war in der Dunkelheit auf dem Empire State Building. Von da Oben sieht man bis zu dem Horizont die Lichter der Stadt. Das is ja sowas von beeindruckend, das muss man selber gesehen haben, um zu verstehen, wie das ist. Und soviele Menschen auf einem Fleck waren natürlich auch ein ziemlicher Schock für mich, weil ich ja doch hier in Temple recht abgeschieden bin und es einfach nicht soviele Menschen gibt.
Mit Cornelius und Katrin sind wir Mittwoch morgens frueh um halb 5 losgefahren und waren dann etwa um 13 Uhr in Staten Island, von wo man einen Blick auf die Skyline von Manhattan hat. Unser Auto haben wir einfach auf nem Parkplatz abgestellt (12 Dollar die Nacht) gelassen. Als erstes haben wir unser Youthhostel aufgesucht (35 Dollar die Nacht ohne Fruehstueck). Danach sind wir dann Aufs Empire State (14 Dollar der Aufzug und 6 Dollar das Hoergeraet...). Ihr merkt vielleicht, dass ich hier die ganze Zeit Geldbetraege aufzaehle... Ich mach das nicht, um rumzuprotzen, sondern um zu verdeutlichen wie krass teuer New York ist. Ich hab fuer zwei Tage New York mein Budget sowas von ueberzogen! Aber egal, ich finde es hat sich schon gelohnt!!! Ich will euch eigentlich auch garnicht mit ner genauen Beschreibung von New York langweilen. Die meiste Zeit sind wir auch nur mit offenstehenden Muendern die verschiedenen Avenues entlanggegangen und haben Chinatown und Little Italy besucht (das sind irgendwie wie verschiedene Welten!).

Hier in Temple hab ich mich inzwischen sehr gut eingelebt. Inzwischen geht mir die Arbeit locker von der Hand koennte man sagen, und ich kann die Residents, Co-Worker und Volunteere richtig einschätzen. Von meinem guten ersten Eindruck hat sich eigentlich wenig geändert. Allerdings krachts unter den Co-Workern untereinander ein bisschen und man muss aufpassen, dass man da nicht mit eingespannt wird.
Auch mit Ralf, mit dem ich ein wenig probleme hatte, hab ich mich sozusagen wieder versoehnt, wobei es eigentlich garnicht zum offenen Konflikt gekommen ist. Er hat glaube ich nur etwas Probleme mit meiner offenen Art, oder so... Naja, inzwischen verstehen wir uns jedenfalls ziemlich gut!

Jeden Sonntag gehen wir in die Turnhalle der High-Mowing Waldorfschool hier um die Ecke. Wir treffen uns dann mit einigen anderen Volunteeren und zocken hauptsaechlich Basketball.

Diese Woche hats mich nun auch endlich erwischt. Ich hab mir nen deftigen Schnupfen und Halschmerzen eingefangen, aber da mussten wohl alle durch. Inzwischen geht es mir wieder besser, braucht euch also keine Sorgen um mich machen ;-)

Es kommen immer häufiger Volunteere aus den anderen Communitys hier her und wir schauen uns dann Filme an, oder spielen irgendwelche Brettspiele. Schlafen geht hier desshalb nicht so gut, aber ihr kennt mich ja! :-O))))))

Ich komme inzwischen sehr gut mit den Residents zurecht und habe eigentlich keine Schwierigkeiten. Selbst Shirley scheint gerade eine ruhige Phase zu haben. Ich denke, dass das zum Teil damit zusammen hängen könnte, dass Sie gemerkt hat, dass ich nicht so auf ihre "Shirley-Show" reagiere. Ausserdem steht ein Treffen mit ihrem "verlobten" an, dass nur stattfindet, wenn sie sich einigermaßen zusammenreißt.

Anfang dieser Woche wurde im Tobiashouse in unserer Küche ein neuer Boden verlegt, was bedeutete, dass das kochen im Orion house, also da wo ich schlafe stattgefunden hat. Das wiederum hatte zur Folge, dass ich egal ob Dienst oder nicht um etwa 7 Uhr wach wurde...



Inzwischen ist es richtig Winter geworden hier. Es hat ueber Nacht geschneit und es lagen 20 Zentimeter Schnee, die allerdings nach zwei Tagen wieder getaut sind... Es dauert wohl aber nicht mehr lange, bis es hier dauerhaft richtig kalt wird.
Ich hab mir zusammen mit Samuel und Max (von einer anderen Community) Snowboards gekauft und fuer ein komplettes Setting nur unvorstellbare 80 Bucks geloehnt!!! Ich bin ja sowas von Stolz auf diesen Deal!!!
Gesund bin ich uebrigens auch wieder ;)

Ansonsten ist hier alles in Ordnung, bis auf das wir wieder Probleme mit unserem Compi haben (Ich schreib grad von Andrjes Laptop...) an denen ich aber ganz unschuldig bin!!! Unser Windows muesste aktiviert werden und wir haben leider keine Originalversion. Naja, der Mann von Vivianne (Co-Worker) wird uns wohl helfen.

 

13.12.05

Wie aus dem Betreff ja mal deutlich werden sollte schneits hier maechtig (bzw. hats vor drei Tagen mal so richtig geschneit und zwar etwa 40 Centimeter in einer Nacht). Unsere Co-Worker sagen vorraus, dass dieser Schnee bis Maerz liegen bleiben koennte.
Ich hab so ein bisschen das Gefuehl, dass New Hampshire in eine Art Winterschlaf gefallen ist. Ich hab mir sagen lassen, dass Leute aus New Hampshire die es sich leisten koennen zwei Wohnsitze besitzen. Den Sommer ueber bleiben sie in new Hamsphire und im Winter fliehen sie nach Florida, wo es wohl das ganze Jahr ueber schoen warm bleibt...

Die Arbeit hier ist nach wie vor recht entspannend. Nur scheint Tommy eine schlechte Phase zu haben. Er macht sich mittlerweile regelmaessig ins Bett und beharrt immer mehr auf seinen Spielchen. Er akzeptiert es z.B. garnicht mehr mit seinem Namen angeredet zu werden und ist insgesamt irgendwie verborter als sonst. Er moechte gefuettert und bemuutert werden, was nicht immer der Fall war. Vielleicht hat er eine Art Winterdepression oder sowas.
Apropos Winterdepression: Ein bisschen so fuehl ich mich auch grad. Ich hab nen Virus im Hals der mir das schlucken schwer mact und ich bin mehr oder weniger ans Bett gefesselt und weiss irgendwie nicht so sehr, was ich mit meiner Zeit anfangen soll. Ich meine den ganzen tag lesen und schlafen ist mir auf die Dauer einfach nicht genug... Ich bin fuer zwei Tage sozusagen krank geschrieben und haenge grad so ein bischen in der Luft. Aber das wird schon wieder. Erstmal wieder gesund werden, dann mein Snowboard schleifen und dann geh ich boarden. Juchuu! *g* So kann mans sich schoen reden ;)
Vor drei Tagen hab ich mit Corny und Katrin nen ausgedehnten Spaziergang zu nem Felsen hier relativ um die Ecke geamcht, von dem man nen sehr schoenen Ausblick hat (ich glaube ich hab den schonmal erwaehnt "white marble" is der Name glaube ich).
Das war nen gutes Stueck durch den Wald und den Schnee und hat richtig spass gemacht! Auf dem Rueckweg sind wir schnurstracks durch den Wald gelaufen ohne uns an den Wanderweg zu halten. Schliesslich ist die "hunting season" vorbei und man muss kine Angst mehr haben von einem mit ner Shotgun bewaffneten Yankee abgeknallt zu werden *g*. Was der Wind hier mit dem Schnee fuer Sachen macht ist echt "amazing". Sieht wunderschoen aus. Leider hatten wir keine Kamera dabei... Dafuer leckere Bagels *mjammjam*. Apropos mjammjam. Ich muss langsam glaub ich wirklich auspassen, was ich hier esse. Ich gehe auf wie Sauerteig... lol
Mittlerweile gibst auch einige Fotos, die ich bezeiten mal hochladen werde (naechste Woche kriegen wir hoffentlich nen Cable Anschluss. Dann geht das mit dem Internet ratzfatz!

Letzte Woche war ich mal wieder in New York und bin mal viel billiger weggekommen als letztes mal. Ich war mit Igor unterwegs, einem Volunteer von der Ploughshere Farm. Er ist halb Makedone und ein echt guter Kerl. Ich hab ihn vorher eigentlich nur vom Basketball gekannt, aber wir hatten ja so einen Spass am Big Apple!!! Wir haben uns hier bei Wal-Mart eine Kamera "geliehen" *g*, denn es gibt ja 14 Tage unbegruendetes Rueckgabe recht! So unterstuetzen wir die Kampagne die hier momentan gegen Wal-Mart laeuft, die behandeln ihre Angestellten naemlich sehr schlecht!!!
Es war zwar bitterboese kalt in New York, was aber zum Vorteil hatte, dass auch nicht so viel los war. Wir haben uns die ganze Weihnachtsaufmachung da angesehen und ich muss sagen, dass ich vom Rockefeller-tree ziemlich enttauscht war. Wir haben in Bonn ja nen Weinachtsbaum der genauso gross ist. Zusammen mit Igor haben wir sehr viele Menschen da angesprochen und ich bin erstaunt wie hoeflich und hilfsbereit die hier sind. Sie sind immer sehr interessiert, was wir hier so machen und fragen einem Loecher in den Bauch.... Was man von euch ja nicht so behauptne kann *kleiner Seitenhieb*. Ich bin diesmla wesentlich billiger weggekommen, weil wir bei jmd in spanish Harlem uebernachtet haben, den ein Freund von Igor uns empfohlen hat. Habs bis heute nicht so ganz geblickt, wieso und woher Igor den kannte, aber auf jeden Fall hat er uns Platz zum schlafen und ausruhen zur verfuegung gestellt. Ach, ich liebe ja solche spontanen Aktionen und ungeplanten Aktionen! Hab ja erst zwei Tage bevor wir losgefahren sind erfahren, dass ich ueberhaupt nach new York kommen koennte...
Spanish Harlem ist wohl immer noch ne recht unsichere Gegend, was wir aber erst erfahren haben, als wir dort waren. Uns ist zwar nix passiert, aber ein bisschen unheimlich wars da schon. Vor allem, weil wir am ersten Tag erst ziemlich spaet beim Solomon in die Wohnung konnten (er ist uebrigens ehemaliger Waldorfschueler und arbeitet momentan als Anwaltsgehilfe bei amnesty-international, oder so...). Er hat uns dann soagr einen Schluessel fuer die Wohnung gegeben. In spanish Harlem kommt man mit spanisch weiter, als mir englisch. In vielen Laeden koennen sie ueberhaupt kein englisch und wir mussten uns mit Haenden und Fuessen verstaendlich machen, was mitunter auch ganz witzig war!!!
In der Subway hat uns dann mal jmd daruaf aufmerksam gemacht, dass wir nicht so offensichtlich auf die Tourist-Map schauen sollten und uns moeglichst nicht auf Deutsch unterhalten sollten. Das koennte Gangster anlocken. Wir haben zwar geschmunzelt und ihn nicht so ganz ernst genommen, haben dann aber trotzdem darauf geachtet mehr englisch miteinander zu sprechen. Ich bin der Meinung dieser New Yorker wollte uns nur einschuechtern und einen auf wichtig machen...

 

24.12.05

So viel gibt es momentan vielleicht garnicht zu sagen. Es ist halt Weinachten und der Community-Betrieb hier ist ziemlich runtergefahen. Mehr als die haelfte der Residents sind Nachhaues gefahren. Ich fuehle mich immer noch wohl, obwohl ich langsam wenig neues mehr finden kann. Dafuer klappt das, was ich hier halt so machen muss immer besser. Ich hoffe euch geht es allen gut!? Ich wuerde mich nur wiederholen, wenn ich jetzt noch schreiben wuerde, dass es mir gut geht, desshalb lass ichs einfach. ;)
Hab zwar immer wieder kleinere Reiberein mit Ralf hier (n anderer Volunteer), weil ich mit seiner und er mit meiner Art nicht so ganz klar komme(t). Ich zumindest hab aber eher meinen sarkastischen Spass an dieser Auseinandersetzung. Insgesamt bin ich hier der Volunteer, der immer die negativen Sachen in den Meetings anspricht und auch sonst mach ich halt oft den Mund auf und sags, wenns mir nicht passt. Desshalb muss ich halt auch immer mehr mit aehnlicher Behandlung rechnen, was mir aber ehrlich gesagt auch viel lieber ist. Ich finds immer besser, wenn jmd direkt mit mir schimpft und nicht irgendwas von mir denkt ohne es zu sagen.

Ich hab mir nen Fedora hat gekauft (zumindest glaube ich, dass es einer ist). Die meisten Lachen mich desshalb aus, aber frueher oder spaeter werden sie sich schon daran gewoehnen. Ich zumindest bin mit dem Hut schon quasi zusammen gewachsen.

Mit meinem Chef komme ich immer besser zurecht. Ich glaube er erkennt es an, wenn ich auch mal was negatives Sage. Insgesamt sind unsere Co-Worker und unser Chef (er wird von uns Bernie genannt, was er aber auf keinsten Fall hoeren sollte...) extrem zufrieden mit uns. Sie behaupten, dass sie noch nie so "gute" Volunteere hatten...

Na, jetzt bin ich hier ja doch so fleissig am schreiben, obwohl ich doch zuerst gedacht hab es gaebe nix zu sagen. Eigentlich wollte ich euch allen nur ein besinnliches Fest wuenschen! Merry Christmas to everybody!

Ich muss schon sagen, dass mir doch ein wenig flau im Magen is so gaaaaaaanz alleine hier. Ich war Weinachten noch nie ausserhalb der Familie. Naja, ich bin ja schliesslich erwachsen langsam (noch nicht). ;) Da muessen wir alle mal durch.

Ich wuerde mich ueber Post von euch freuen. Wie immer. Leider schreibt mir hier niemand mehr (fast niemand) habt ihr mich alle vergessen? Oder was?

Weinachtliche Gruesse ausm verschneiten New Hampshire (am WoEnde solls regnen, wobei wir gestern Nacht noch -10 Grad hatten. Das muss man sich mal vorstellen!)

Niko

15 Januar 2006

Frohes neues euch allen!
Hier kommt jetzt mein erster Beitrag, den ich im Internet schreibe. Ich bastele gerade an dieser Seite herum, was momentan den grossten Anteil meiner Freizeit in Anspruch nimmt. Das macht aber auch irgendwie ziemlich spass.
Hier in der Community lauft alles seinen gewohnten Gang. Die REsidents haben sich inzwischen an die neuen Verhaltnisse mit uns gewohnt und werden immer freundlicher und zuvorkommender. Ausserdem versuchen sie uns immer weniger zu argern und geben sich muhe alles richtig zu machen. Mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Verhalten kann man im zusannebleben mit diesen Menschen halt einfach sehr viel erreichen!

Mein Fuhrerschein ist letzte Woche endlich hier angekommen und ich kann jetzt Autofahren. Das macht ja sowas von spass!

Es hat heute Nacht mal wieder geschneit. Ich wurde so schatzen, dass das so um die 15 Centimeter Neuschnee waren. Und ich muss ja dann jedesmal den Schnee vor dem Orionhaus wegschippen, weil ich dort der Mann im Haus bin hehehe. Allerdings is das wirklich atzend und anstrengend. Zum gluck isses kalt genug, damit der Schnee nicht nass und feucht ist und sich desshalb im Verhaltnis leicht wegschippen lasst.

Im laufe der nachsten Woche wird wohl mein bestellter Laptop endlich ankommen. Ich hab namlich vor nochmal ein bisschen was zu schreiben. Ich muss mal sehen, ob ich vielleicht auf dieser Seite hier meinen Mikun Roman als Online-Buch veroffentlichen kann. Das ware bestimmt nicht schlecht... Soviel mal fur den Moment. Jetzt wo das Grundgerust der Seite steht kann ich ja relativ einfach weitere Texte hier reinstellen.