"...Und wenn manchmal dabei was Barockes oder Altägyptisches oder irgendwelche griechischen Hexameter rauskommen – what the fuck!, lass es raus, dann ist es eben eine Fingerübung, Hauptsache schreiben schreiben schreiben und das Werkzeug scharf halten..."

 

 

 

das wrack (Temple, 03.03.06, 15 Uhr)

das wrack ist stark beschädigt und zerbrechlich

taumelnd versucht jemand weitere löcher zu machen

den freien fall zu beschleunigen

und zu ende zu bringen

sich wiederfinden im

traumlosen nichts

sinnlos

der körper - er sinkt nicht mehr

das Meer gab auftrieb - verschwunden

er liegt in einer wüste aus getrockneten schlamm

versucht verzweifelt zu entkommen

gefangen - er kann nicht raus

sich irgendwie zu retten

 

hebt teile auf

schmeisst das meiste über bord

das wrack - nicht mehr erkennbar

staub aufwirbelnd löst sich alles

etwas formloses bleibt

im nichts auf

Kommentar: Kann jmd das Gedicht im Gedicht lesen?

-I-

Die Welt (Temple, 9 März 2006, 11 Uhr)

Die Welt scheint fad und schwarz,
Ist müßig und vergebens.
Dieser ganze Mist, wofür sollst du was geben?
Es ist doch leer und hart.

So scheints, und doch
Es gibt was hier und dort,
Ein Augenblick, ein Ort,
Ein kleines Wunder noch.

Du suchst nach etwas - wortlosem
Im nichts um dich herum
Geplapper, leer und dumm
Verzweifelt magst du sein und hass.

Bist du´s? Das ist der rechte Weg.
Steh auf und such dir deinen Steg!
Nimm´s nicht hin und passe dich nicht an!
Find Leute und zieht an einem Strang!

Gib sie nicht auf,
Die Suche nach dem Gral
Du wirst ihn finden, deinen eigenen, hellen Strahl.

 

*Kommentar: lol, ich hab grad das Gedicht gelesen und es kommt mir vor wie ein Barockgedicht. Ohmanamanoman und ich hab diese Gedichte im Deutschunterricht doch so gehasst. Ob ich ihre Onlineschaft wohl lieber von solch abgedrosch´nem Driss verschonen sollte?

-II-

Ohne Titel (Temple, 16. März 1 Uhr)

Das Glas zersprang,
Das heute flieht,
Die Splitter beißen,
Die Einsamkeit blieb.

Hoffnung ist da,
doch wo führt sie hin?
Wo ist die Aufgabe?
Wo ist der Sinn?

Die Splitter schmerzen,
Verletzen stark.
Reissen in mir,
Brauch ich nen Sarg?

Nicht doch mein Lieber,
Was solln schon die Fraun,
Dich innerlich kochen,
Und mit Splittern versaun?

Lass doch ab,
Und setz dich hin.
Überlass deinem Ich
Den höheren Sinn.

Reim dir doch einen,
Überleg dir nen Vers,
Mach dich nur lustig,
Was ist schon verkehrt?

Lass sie doch Lachen,
Falls überhaupt,
Du hast dein´ spaß
Und dir dein Leiden versaut.

Unglaublich was sich,
In Verse gepresst,
Ein Unsinn sich bildet
Wenn man´s zulässt.

Probierts mal aus
Ihr einfachen Laffen,
Macht echt Laune
Aber man macht sich zum Affen.

Affe sein, das ist doch schön.
Ämusiert sind die Leute,
Vielleicht gar pikiert
Aber der Affe, der hat sich nie viel geziert.

 

*Kommentar: *gong* Und sogleich, folgt der zweite Streich *gong*

-III-

Zeit (*unfertig*) (Temple, 23 März 23 Uhr)

seltsam wie sehr doch
die Zeit alles heilt.
dein gefühl sagt dir wein noch
doch die Zeit sagt dir halt.

auch wenn die Zeit
mit dir nur indirekt spricht
sie lässt dich vergessen
was auch immer dich Sticht

seltsam und doch
die Zeit kennt kein halt
schmerz oder freude
...

Verwischt einfach alles
egal ob nun schön oder schmerz
halt nicht ewig dran fest
und hör auf dein Herz

-IV-

(Temple, 25. März 18 Uhr)

Wieviele von euch glauben von sich selbst der größte zu sein?

Einige

Wieviele von dem Rest wären gern der größte?

Fast alle

Wenn ich mich von beiden Gruppen ausschließen kann

Wäre ich mit mir selbst sehr zufrieden

-V-

Die Waage

Heute traurig, morgen froh.

Schaut nicht zurück und nicht nach vorn.

Lebe, hier und jetzt. Der Lauf der Zeit - nichts was sie entsetzt.

Gruselig solch Gleichmut und doch er macht stark.

Wenig konstantes - den Blick in die Ferne.

Immer auf Suche - der Suche nach vorn.

Stillstand - unmöglich

Immer weiter - fort von hier

Wohin? Egal.

Nur nicht zurück

-V-

 

Everyone´s child is special. But I wonder where all these average grown ups come from.

-VI-

 

Nichts ist dem genug, dem das genügende zu wenig ist.

Epikureus

-VII-

 

- There is no education like experience and no experience like travel.

-VIII-

rot glimmert die Glut

von morschem Altholz

von trockenem Birkenholz

rot-weiß summend - Zentrum der Wut

der Mittelpunkt des Lichts


weiß-gelb prasselnd


Lichterstrahlung


Wärmepol

Nahrung<-> Untergang

qualmend - zischend


grau-schwarz ballt sich der Rauch

stößt gewaltätig in frische Waldluft

die nahen Blätter kringeln sich ein


Ein Kreis sengender Hitze,

saugt alle Luft in sich ein,

stößt verpestenden Qualm wieder aus


Durchbricht die kühle der Nacht

Macht warm, gibt Macht

Gibt Licht

Das Herz es lacht

-VIIII-

 

Der Muffelkopp


den wecker im ohr, den traum vor den augen.

die lust gleich null, der raum so kalt.

der Traum so schön, aber so isses halt


das resignierte seufzen,

die laute stille nach dem ton

das leise zählen - nur bis 10

der zähe schwung

der schwankende schritt


nebel im innern, langsames wimmern

schwankender schritt und ich will zurück

zurück zu dir mein traum


und doch ich muss raus.

und ich singe:

„so eine scheiße gottverdammer mist“

ich bin nun bereit. bereit für meine spiegelung.


oh mein gott.

glasige augen und der wuschelkopp

„gähn“ und rein mit die zahnbürst und zack auch schon fertig

die uhr die da tickt sie sagt mir doch was

ohja, ne is klar


wieder, dieser schwankende schritt

und rauf aufn abtritt

auf die augen, die tor mach weit

es kommt der herr der herrlichkeit


fertig und nun?

achja sollst was tun

schwups rein inne bux

un dat hemd schmeiß schnell rüber


you better run

you better run

-X-

 

Ich schreit es


ohne stimme
niemand hört
durchdringend ringt Ich mit der seele
Ich ist der schrei


Ich ist geil?


Ich kotzt ihm vor die Füße

flatsch

sap of disgust
der zudecken soll
doch nun erstickt Ich im eigenen saft

und der ungenannte lacht

haha

was willst du du wurm?
erstick an dir selbst
du bist nur teil des dorfes
und das dorf bin ich


aber – ICH bin das dorf


-X-

Es wird konfus